6. Deutschförderung

Wir verstehen Sprache als zentrales Mittel des Verstehens und der gegenseitigen Verständigung. Unser Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler zur sprachlichen Interaktion im Schul- und Alltagsleben zu befähigen und ihr soziales Handeln sowie ihre Ausdrucksfähigkeit zu bestärken. Daher hat die Deutschförderung an unserer Schule eine ganz besondere Schlüsselfunktion. Sie wird bei uns nicht als gesonderte, kurzweilige Fördermaßnahme, sondern vielmehr als verpflichtende Aufgabe wahrgenommen, die in allen Unterrichtsfächern und Lernbereichen umgesetzt wird. Die Deutschförderung zieht sich wie ein roter Faden durch unseren Schulalltag und ist demnach immer dort zu finden, wo sprachliche Kommunikation stattfindet. Für Schülerinnen und Schüler, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist und die über wenig Deutschkenntnisse verfügen, bieten wir neben den alltäglichen Schul- und Förderstunden im Klassenverband einen differenzierten, auf unterschiedlichen Lernniveaustufen angesiedelten Sprachbildungsunterricht an. In Kleingruppen lernen Kinder mit ähnlichem Sprachniveau jeweils zwei Stunden am Tag zusammen. In diesen kleinen, homogenen Lerngruppen gelingt es uns leicht, die Sprechfreude der Kinder aufzugreifen, somit eine Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden und ein gemeinsames Lernen miteinander zu gewährleisten. Für unsere Deutschförderung stehen uns zwei extra eingerichtete Klassenräume zur Verfügung, der den Schülerinnen und Schülern eine gemütliche, ruhige Lernumgebung bietet und viele hilfreiche Materialien wie Bildkarten, Lehrbücher, Spiele, Erzählkoffer, CDs, Poster etc. bereithält. Wir beginnen in unserem Unterricht zunächst damit, sprachliche Voraussetzungen zu schaffen, indem wir den Schülerinnen und Schülern helfen, ihren Wortschatz aufzubauen. Durch ausgewählte Lieder, Spiele, Handpuppen, Bewegungs- und Sprechübungen sowie einen ritualisierten Stundenablauf vermitteln wir unseren Kindern Struktur und Transparenz, was für das gemeinsame Lernen sehr förderlich ist und ihnen gerade am Anfang des Sprachenlernens Sicherheit gibt. Als Nächstes bauen wir die sprachliche Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler auf,  indem wir Gespräche anleiten, miteinander lesen und kreative Schreibprozesse initiieren. Dabei arbeiten wir fächerübergreifend zu interessanten Themen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder, nutzen verschiedene Leseförderprogramme und verwenden regelmäßig Bilderbücher, Bildkarten, Lernplakate und Poster im Unterricht. Zuletzt berücksichtigen wir zunehmend die inhaltlichen Themen des alltäglichen Klassenunterrichts und helfen unseren Schülerinnen und Schülern, diesem fachlich zu folgen und ihn zu verstehen. Durch Rollen- und Stabpuppenspiele, Erzählkreise, gemeinsam entwickelte Schreib- und Lesehilfen sowie ritualisierte Sprach- und Grammatikspiele schaffen wir die Verknüpfung zum Regelunterricht und somit auch zu dem Lehrplan und zu den Richtlinien des Landes. Als Grundlage für die Einteilung der Kinder in die entsprechenden Niveaustufen dienen uns zum einen Ermittlungen des Sprachstandes nach dem FörMig Modell und zum anderen unser Deutschförderbogen, den wir zusammen mit den Klassenlehrerinnen ausfüllen und auswerten. Ein weiterer Ansprechpartner ist für uns das kommunale Integrationszentrum zur Förderung von Kindern aus Zuwandererfamilien in Herne. Unsere Kinder durchlaufen die unterschiedlichen Niveaustufen der Reihe nach. Jede Niveaustufe hat andere Schwerpunkte und Förderziele und baut kontinuierlich aufeinander auf. Durch kleine Tests, individuelle Beobachtungsbögen und Gespräche mit den Klassenlehrerinnen stellen wir fest, ob ein Kind, in die nächste Stufe wechseln kann. Haben die Schülerinnen und Schüler die dritte Niveaustufe erfolgreich beendet, erhalten sie weiterhin eine Deutschförderung. Diese wird im täglichen Klassenverband umgesetzt und gewährleistet verschiedene Förderstunden, u.a. in den Bereichen DaZ, Lesen und Rechtschreiben.