8. Offener Ganztag

Gegründet wurde die OGS der Freiherr-vom-Stein Grundschule im Jahr 2004. Das Betreuungsangebot war anfangs auf 75 Kinder ausgerichtet. Dazu wurde im Jahr 2005 der blaue Pavillon auf dem Schulgelände in Betrieb genommen. Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen stellte der Schulträger im Schuljahr 2019/ 20 dem Offenen Ganztag ein weiteres neues Gebäude zur Verfügung, sodass mittlerweile 174 Kinder das Angebot der OGS nutzen können. Die OGS der Freiherr-vom-Stein Grundschule bietet eine verlässliche Betreuung von 7:15 Uhr bis 16:00 Uhr. Die Betreuung gliedert sich in eine tägliche Frühbetreuung von 7.15 Uhr bis 8.15 Uhr sowie eine Betreuung im Anschluss an den Unterricht bis maximal 16.00 Uhr. An beweglichen Ferientagen und in den Ferien besteht ein durchgehendes Betreuungsangebot von 7.15 Uhr bis 16.00 Uhr. Lediglich an gesetzlichen Feiertagen, zwischen Weihnachten und Neujahr, in der zweiten Hälfte der Sommerferien und am Konzeptionstag bleibt die OGS geschlossen.

Pädagogisches Konzept des Offenen Ganztags

Unser Auftrag und die Zielsetzung der OGS der Freiherr-vom-Stein Grundschule richtet sich nach den Leitlinien unseres Trägers, des Schulreferats des evangelischen Kirchenkreises Bochum. Ebenso wird unser Konzept in enger Anlehnung an das jeweilige Schulprogramm mit der Schulleitung abgestimmt. Die enge Vernetzung zwischen Schule und OGS stellt eine wichtige Grundlage zur ganzheitlichen Unterstützung der Entwicklung unserer Schüler und Schülerinnen dar.

Unsere zentralen pädagogischen Ziele sind, die Kinder in ihrer Selbstständigkeit, ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Selbstverantwortung zu stärken. In unterschiedlichen Situationen wird ihre soziale Kompetenz trainiert und gefördert. Außerdem bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten zur Partizipation. Auch zur Entwicklung eines stabilen Persönlichkeitsbildes und zur Identitätsfindung der Kinder möchten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten beitragen. Dies erfordert eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit von Kindern, Eltern, Lehrer/inne/n und OGS- Mitarbeiter/inne/n.

Unsere Ziele spiegeln sich in folgenden Bereichen wider:

Hausaufgaben- Lernzeit

Einen Schwerpunkt der Arbeit in der OGS der Freiherr- vom-Stein Grundschule stellt die Hausaufgabenbetreuung bzw. Lernzeitbegleitung dar. Wir legen großen Wert darauf, dass die Bearbeitung der Hausaufgaben selbstständig stattfindet. In kleinen Gruppen, mit durchschnittlich 12 Schüler/ – innen, können die, meist differenzierten Hausaufgaben, in ruhiger Atmosphäre bearbeitet werden. Die Hausaufgabengruppen werden durch Lehrkräfte der Schule oder pädagogische Mitarbeitende der OGS begleitet, die bei Bedarf, individuelle Hilfestellungen leisten. Besonderheiten während der Hausaufgabensituation werden von der jeweiligen Begleitperson in dem Merk- bzw. Hausaufgabenheft der Kinder notiert, das von den Eltern und Lehrkräften täglich zur Kenntnis genommen wird.

Arbeitsgemeinschaften

Täglich finden in dem Zeitraum ab 14.00 Uhr sowie ab 15.00 Uhr 60-minütige Arbeitsgemeinschaften statt. Durch ein breit gefächertes Angebot bietet sich den Kindern die Möglichkeit, ihre Stärken und Interessen zu entdecken oder zu vertiefen. Die Stärkung des Selbstwertgefühls durch Aktivität in der Gruppe steht besonders im Fokus. Tägliche Sport-, Spiel-, und Bewegungsangebote sind fester Bestandteil unseres Konzeptes.

Rhythmisierung

Für die Schüler/-innen werden individuelle Wochenpläne entwickelt. Hierbei werden Stundenpläne, Abholzeiten, Förderbedarf, Begabungen und Freizeitverpflichtungen bedacht. Trotz aller Angebote wird darauf geachtet, dass die Kinder genügend freie Zeit zur eigenen Verwirklichung haben.

Mittagsverpflegung

Apetito bietet seit dem Jahr 2005 dem Offenen Ganztag, speziell auf die Grundschüler abgestimmte, Speiseangebote an. Einmal wöchentlich werden wir mit tiefgekühlten, vorgegarten Nahrungsmitteln beliefert, die täglich frisch in der OGS zubereitet werden. Sie werden zum Teil durch zusätzlich frisch zubereitete Komponente ergänzt. Nach Unterrichts- und Pausenende treffen sich die Kinder in der Mensa und setzen sich bei freier Platzwahl an Gruppentische. Das Mittagessen erhalten die Kinder an der Essensausgabe. Bei der Wahl des Mittagessens wird Rücksicht auf individuelle Geschmäcker genommen, so dass Wahlmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Menülinien besteht.

Der Wochenspeiseplan hängt im Eingangsbereich der Mensa aus. Fotos visualisieren die angebotenen Menülinien. Wir achten auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung, die regelmäßig mit den Kindern thematisiert wird. Die Kinder haben die Möglichkeit, Vorschläge für das Mittagessen der kommenden Woche zu machen. Mineralwasser steht den Kindern den ganzen Tag über, frei zugänglich, zur Verfügung. Zwischenmahlzeiten, in Form von Bio Obst und Bio Gemüse, werden in den Nachmittagsstunden gereicht.

Die Mitarbeitenden nehmen jährlich, im rotierenden System, an Hygieneschulungen der Stadt Herne teil. Zusätzlich wurden die Mitarbeitenden im Rahmen einer Zertifizierung der TU Dortmund, unter der Leitung von Prof. Dr. Eising, im Hinblick auf gesunde Mittagsverpflegung von Grundschulkindern und Hygieneanforderungen geschult und anschließend ausgezeichnet.

Pädagogische Arbeit

Unsere Arbeit zeichnet sich durch eine anerkennende und wertschätzende Grundhaltung gegenüber den Kindern und aller anderen Beteiligten aus. Die Bedürfnisse der Kinder werden von uns ernst genommen. Wir legen Wert auf ein angenehmes, offenes und kommunikatives Klima. Damit die Kinder gerne an dem Angebot der OGS teilnehmen, ist es für uns selbstverständlich, dass wir offen und konstruktiv mit Wünschen, Anregungen und Kritik umgehen. Eltern und Kinder sollen sich zur Partizipation ermutigt fühlen.

Sehr wichtig ist uns die enge Zusammenarbeit von Schule und OGS. Die gelebten Schwerpunkte des Schulprogramms setzen sich in der Arbeit des Offenen Ganztags fort. Die Mitarbeitenden der OGS stehen in regelmäßigem und regem Kontakt zur Schulleitung und den Lehrkräften der Schule. Die Leitung der OGS nimmt an Konferenzen teil und gibt Inhalte an die Mitarbeitenden weiter. Fortbildungen werden zum Teil gemeinsam mit dem Lehrerkollegium besucht.

Team

Das Kernteam der OGS arbeitet bereits seit einigen Jahren zusammen und bildet somit eine feste Größe an Bezugspersonen. Auch die Honorarkräfte und Kooperationspartner haben sich gut etabliert.

In regelmäßigen Abständen werden gemeinsam mit der Schulleitung Teamsitzungen durchgeführt. Zusätzliche Austauschmöglichkeiten bietet der Träger der Offenen Ganztagsschule, das Schulreferat des evangelischen Kirchenkreises Bochum, durch: Leitungstreffen und Fortbildungsangebote. Die Leitung der OGS nimmt regelmäßig an Treffen des Herner Qualitätszirkels teil. Auf diesen Wegen werden neue Impulse, Informationen und Qualitätsstandards in unser Team transportiert.

Evaluation

Das Team des Offenen Ganztags evaluiert in regelmäßigen Abständen das pädagogische Konzept. Durch die Inbetriebnahme des Neubaus mit der Mensa und der damit verbundenen räumlichen Trennung haben sich einige grundlegende Abläufe im Nachmittagsbereich geändert, die zukünftig weiterhin evaluiert werden.


7. Gemeinsames Lernen

Seit dem Schuljahr 2014/2015 haben alle Kinder mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Förderung einen Rechtsanspruch auf Beschulung an einer wohnortnahen Regelschule.

Die Freiherr-vom-Stein Grundschule sieht sich dieser neuen Herausforderung gut gewachsen. Bereits seit Jahren unterrichten wir Schülerinnen und Schüler mit geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen in unseren Klassen. Wir sind es gewohnt, differenziert zu unterrichten und so individuell auf den Förderbedarf jedes einzelnen Schülers einzugehen.

Sonderpädagogische Förderbedarfe

An der Freiherr-vom-Stein Schule werden Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Bereichen

  • Sprache,
  • Lernen
  • Emotionale und soziale Entwicklung
  • Sehen und
  • Hören und Kommunikation

gefördert. Dabei unterstützt uns unsere Sonderpädagogin.

Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Bereichen, geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung werden an entsprechenden Schwerpunktschulen oder entsprechenden Förderschulen gefördert.

Jeder Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung, der an der Freiherr-vom-Stein-Schule gefördert wird, erhält in Absprache mit den Eltern dreimal im Jahr (15. September, 15. Dezember und 15. März) einen individuellen Förderplan, in dem realistische Förderziele festgelegt sowie eine genaue Aufgabenverteilung zwischen Klassenlehrer, Sonderpädagogen und Eltern getroffen werden.

Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Bereichen Sprache sowie emotionaler und sozialer Entwicklung werden nach den Richtlinien der Grundschule zielgleich unterrichtet und erhalten entsprechende Zeugnisse. Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich Lernen werden gemäß der „Unterrichtsvorgaben Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen“ zieldifferent unterrichtet und erhalten ein entsprechendes Zeugnis.

Umsetzung der individuellen Förderung im Unterricht

Ein zentrales Grundprinzip des Gemeinsamen Lernens ist es, dass alle Kinder trotz ihrer individuellen Besonderheiten und Unterschiede möglichst oft an gemeinsamen Fragestellungen bzw. gemeinsamen Themen arbeiten.

Kinder mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung erhalten innerhalb des Klassenunterrichts spezielle Angebote und Materialien, die sich an ihren besonderen Entwicklungsbedürfnissen orientieren.

Vor allem beim Förderbedarf Lernen kann es nötig sein, dass einzelne oder mehrere Schüler in einem Differenzierungsraum gefördert werden. Diese Kleingruppen können jahrgangsübergreifend zusammengesetzt sein und orientieren sich am individuellen Förderbedarf der Schüler, nicht an deren Alter oder Klassenzugehörigkeit. Es kann sinnvoll sein, Schülerinnen und Schüler ohne Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in die Kleingruppen einzubeziehen, um auch solchen Schülern Gelegenheit zu geben, einzelne Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten oder zu vertiefen.

Beratung

Im Rahmen des Gemeinsamen Lernens führen die Klassenlehrer einen Großteil der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischen Unterstützung durch. Sie orientieren sich dabei an den mit dem Sonderpädagogen und den Eltern vereinbarten Förderplänen. Darüber hinaus berät der Sonderpädagoge die Klassenlehrer in Bezug auf deren sonderpädagogische Förderarbeit. Darüber hinaus bietet der Sonderpädagoge individuelle Beratung für die Eltern aller Schülerinnen und Schüler an. Er unterstützt bei Erziehungsfragen und vermittelt erste Kontakte zu weiteren Hilfssystemen der außerschulischen Förderung wie Sportvereinen, Therapeuten, Kliniken, Ärzten und Jugendamt.

Vernetzung

Gemeinsames Lernen und sonderpädagogische Förderung können nur dann erfolgreich sein, wenn alle beteiligten Pädagogen an einem Strang ziehen, Synergien genutzt werden und außerschulische Unterstützung wo möglich in Anspruch genommen wird.

Um dieses Ziel zu erreichen leitet die Sonderpädagogin die Zusammenarbeit aller an der Freiherr-vom-Stein Schule arbeitenden Pädagogen an. So finden zwischen Schulleitung, Klassenlehrern, Sozialarbeiter, Sozialpädagogin, den Mitarbeitenden der OGS und der Sonderpädagogin regelmäßig Teamsitzungen zum Austausch über die von ihnen geförderten Kinder statt (sogenanntes „Förderteam“). Darüber hinaus nehmen Mitglieder des „Förderteams“ bei Bedarf Kontakt mit außerschulischen Stellen wie dem Jugendamt, Trägern der freien Jugendhilfe, Sportvereinen, Therapeuten, Ärzten, Kliniken und der Kinderanwältin auf.

6. Deutschförderung

Wir verstehen Sprache als zentrales Mittel des Verstehens und der gegenseitigen Verständigung. Unser Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler zur sprachlichen Interaktion im Schul- und Alltagsleben zu befähigen und ihr soziales Handeln sowie ihre Ausdrucksfähigkeit zu bestärken. Daher hat die Deutschförderung an unserer Schule eine ganz besondere Schlüsselfunktion. Sie wird bei uns nicht als gesonderte, kurzweilige Fördermaßnahme, sondern vielmehr als verpflichtende Aufgabe wahrgenommen, die in allen Unterrichtsfächern und Lernbereichen umgesetzt wird. Die Deutschförderung zieht sich wie ein roter Faden durch unseren Schulalltag und ist demnach immer dort zu finden, wo sprachliche Kommunikation stattfindet. Für Schülerinnen und Schüler, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist und die über wenig Deutschkenntnisse verfügen, bieten wir neben den alltäglichen Schul- und Förderstunden im Klassenverband einen differenzierten, auf unterschiedlichen Lernniveaustufen angesiedelten Sprachbildungsunterricht an. In Kleingruppen lernen Kinder mit ähnlichem Sprachniveau jeweils zwei Stunden am Tag zusammen. In diesen kleinen, homogenen Lerngruppen gelingt es uns leicht, die Sprechfreude der Kinder aufzugreifen, somit eine Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden und ein gemeinsames Lernen miteinander zu gewährleisten. Für unsere Deutschförderung stehen uns zwei extra eingerichtete Klassenräume zur Verfügung, der den Schülerinnen und Schülern eine gemütliche, ruhige Lernumgebung bietet und viele hilfreiche Materialien wie Bildkarten, Lehrbücher, Spiele, Erzählkoffer, CDs, Poster etc. bereithält. Wir beginnen in unserem Unterricht zunächst damit, sprachliche Voraussetzungen zu schaffen, indem wir den Schülerinnen und Schülern helfen, ihren Wortschatz aufzubauen. Durch ausgewählte Lieder, Spiele, Handpuppen, Bewegungs- und Sprechübungen sowie einen ritualisierten Stundenablauf vermitteln wir unseren Kindern Struktur und Transparenz, was für das gemeinsame Lernen sehr förderlich ist und ihnen gerade am Anfang des Sprachenlernens Sicherheit gibt. Als Nächstes bauen wir die sprachliche Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler auf,  indem wir Gespräche anleiten, miteinander lesen und kreative Schreibprozesse initiieren. Dabei arbeiten wir fächerübergreifend zu interessanten Themen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder, nutzen verschiedene Leseförderprogramme und verwenden regelmäßig Bilderbücher, Bildkarten, Lernplakate und Poster im Unterricht. Zuletzt berücksichtigen wir zunehmend die inhaltlichen Themen des alltäglichen Klassenunterrichts und helfen unseren Schülerinnen und Schülern, diesem fachlich zu folgen und ihn zu verstehen. Durch Rollen- und Stabpuppenspiele, Erzählkreise, gemeinsam entwickelte Schreib- und Lesehilfen sowie ritualisierte Sprach- und Grammatikspiele schaffen wir die Verknüpfung zum Regelunterricht und somit auch zu dem Lehrplan und zu den Richtlinien des Landes. Als Grundlage für die Einteilung der Kinder in die entsprechenden Niveaustufen dienen uns zum einen Ermittlungen des Sprachstandes nach dem FörMig Modell und zum anderen unser Deutschförderbogen, den wir zusammen mit den Klassenlehrerinnen ausfüllen und auswerten. Ein weiterer Ansprechpartner ist für uns das kommunale Integrationszentrum zur Förderung von Kindern aus Zuwandererfamilien in Herne. Unsere Kinder durchlaufen die unterschiedlichen Niveaustufen der Reihe nach. Jede Niveaustufe hat andere Schwerpunkte und Förderziele und baut kontinuierlich aufeinander auf. Durch kleine Tests, individuelle Beobachtungsbögen und Gespräche mit den Klassenlehrerinnen stellen wir fest, ob ein Kind, in die nächste Stufe wechseln kann. Haben die Schülerinnen und Schüler die dritte Niveaustufe erfolgreich beendet, erhalten sie weiterhin eine Deutschförderung. Diese wird im täglichen Klassenverband umgesetzt und gewährleistet verschiedene Förderstunden, u.a. in den Bereichen DaZ, Lesen und Rechtschreiben.

5. Individuelle Förderung

5.1 Förderkonzept

Unsere Schule arbeitet laut Schulkonferenzbeschluss in der 2006 eingeführten Schuleingangsphase jahrgangsbezogen. Unser Förderkonzept hat das Ziel, alle Schülerinnen und Schüler optimal zu fördern und zu fordern. Das vorliegende Konzept konzentriert sich auf die jahrgangsbezogene, aber klassenübergreifende Förderung in verschiedenen Teilbereichen. Es wird stetig evaluiert und weiterentwickelt werden.

Der jahrgangsbezogene Unterricht innerhalb der Schuleingangsphase und den Klassen 3 und 4 erfordert ein Förderkonzept, das die individuellen Lernleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten jedes einzelnen Schülers berücksichtigt. Das Ziel ist, die Lernmöglichkeiten optimal auszuschöpfen. Um dieses erreichen zu können, sind eine flexible Unterrichtsorganisation und geeignete Unterrichtsformen notwendig.

Methodisch-didaktische Vorüberlegungen zur individuellen Förderung beginnen bereits bei der Zusammenarbeit aller Kollegen in Teambesprechungen der jeweiligen Jahrgänge. Neben der fachlich inhaltlichen Förderung muss aber auch eine Förderung der allgemeinen Lernkompetenzen, der Selbstständigkeit und der sozialen Fähigkeiten erreicht werden. Ausgehend von den Lernvoraussetzungen der Schüler müssen Unterrichtsformen wie Tagesplan, Wochenplan, „Lernen an Stationen“, projektorientierter Unterricht fester Bestandteil des Unterrichts sein.   Grundlage einer individuellen Förderung muss eine Lernstandsdiagnostik sein, die in verschiedene zeitliche Abschnitte eingebettet ist. Die Frühförderung beginnt bereits in der KITA. Aus diagnostischen Erkennt-nissen werden Förderpläne mit Festlegung von Förderzielen entwickelt. Dabei unterscheiden wir zwischen einer allgemeinen Lernbeobachtung der Schüler, die kontinuierlich und fortlaufend von den Lehrkräften festgehalten wird.  Die Lernbeobachtung wird entsprechend der Unterrichtsziele und Maßnahmen stetig angepasst.

5.2 Förderschwerpunkte

5.2.1 Lese-/Rechtschreibförderung

Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben bekommen in unserer Schule, außer besonderer Förderung im Deutsch-unterricht und Unterstützung in allen anderen Schulfächern, einen jahrgangsbezogenen wöchentlichen Förderunterricht in kleinen Gruppen.

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS) haben nachhaltige Wirkungen auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler. In der Literatur stößt man auf unterschiedliche Begriffe wie Legasthenie, Lese-Rechtschreibstörung und Lese-Rechtschreibschwäche und LRS.

Anfang des 20. Jahrhunderts glaubte man, dass Legasthenie etwas mit Defiziten in der geistigen Entwicklung zu tun hat. Mitte des Jahrhunderts stellte man fest, dass die legasthenen Kinder durchschnittlich bis überdurch-schnittlich begabt sind. Definierendes Merkmal ist eine umschriebene Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten und damit verbunden sehr häufig der Rechtschreibung. In der späteren Kindheit und im Erwachsenenalter verbessert sich die Lesefähigkeit, die Rechtschreib-problematik weist meist größere Defizite auf. Deshalb wird vom ersten Schuljahr an, besonderes Augenmerk auf Lese- und Schreibauffälligkeiten gerichtet. Eine frühe Diagnose und Förderung können spätere Lernstörungen verhindern.

5.2.2 ILSA

An der Freiherr-vom-Stein Grundschule werden alle Kinder auch im mathematischen Bereich von Anfang an gefördert. ILSA 1 unterstützt uns dabei. Nach den ersten Schulwochen nimmt jedes Kind der 1. Klasse an Einzelinterviews teil. Diese Interviews dauern zwischen 10 und 12 Minuten pro Kind. Sie müssen einzeln durchgeführt werden, da die Denk- und Rechenwege entscheidend sind, um den jeweilige Lern- und Entwicklungsstand im mathematischen Denken festzuhalten. Hierbei werden nicht nur drohende Rechenschwächen erkannt, sondern auch ausgeprägte gute mathematische Voraussetzungen.

Die Auswertung der Einzelinterviews erfolgt computergestützt und ermöglicht der jeweiligen Lehrkraft, Fördergruppen mit gleichen Förderschwerpunkten zusammenzustellen. Diese Fördergruppen werden dann individuell gefördert.

Das bereitstehende Fördermaterial versetzt die Kinder in die Lage, ihre Lösungen eigenständig zu kontrollieren. Bei dem von ILSA 1 entwickelten PC-Programm, das in Ergänzung der Lernprozesse ausschließlich zu Übungszwecken verwendet wird, übernimmt der Computer diese Kontrolle.

Wichtig dabei ist, dass das Anschauungsmaterial eine Erklärung veranschaulichen soll. Es kann niemals die Erklärung ersetzen.

5.2.3 DAZ

In unsere Schule gehen viele Kinder, deren Mutter- oder Familiensprache nicht Deutsch ist. Diesen Kindern wird neben der besonderen Förderung in jedem Fach ein spezieller Förderunterricht in Deutsch angeboten, der fest im Stundenplan verankert ist. Der DaZ-Unterricht ist fester Bestandteil in jeder Jahrgangsstufe.

Sprachliche Schwierigkeiten von Kindern, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, bleiben oft zunächst verdeckt. Häufig haben sie für die mündliche Alltagskommunikation hinreichende Fertigkeiten entwickelt und können sich wirkungsvoll verständigen. Erst wenn sie mit den Anforderungen der schriftlichen Kommunikation konfrontiert sind, zeigen sich Einschränkungen im Wortschatz, eine Begrenztheit der verfügbaren grammatischen Muster und spezifische Fehler.

Ein eingeschränkter Wortschatz ist oft das Ergebnis von eingeschränkten Lebenserfahrungen der Kinder. Begrenztes Sprachvermögen beruht dann auf eingeschränktem Weltverständnis. Nur wenn die Fähigkeiten der Kinder in der Familiensprache nachweislich besser entwickelt sind, lässt sich davon ausgehen, dass die Inhalte hinter den Wörtern bekannt sind und den Kindern nur die deutschen Äquivalente fehlen. Manche Kinder müssen aber mit den deutschen Wörtern auch gleichzeitig die Inhalte lernen, die für viele andere Kinder alltägliche Erfahrungen sind. Darüber hinaus lernen sie wie die anderen Kinder auch in der Schule neue Sachverhalte und Wörter kennen.

Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten deshalb am Wortschatz und -verständnis der Kinder mit anderer Familiensprache, indem sie

  • das Verständnis der Wörter in ihren Kontexten gezielt anbahnen und sichern,
  • die Wörter sammeln, rechtschriftlich sichern und in Listen, Plakaten, Karteien o. Ä. aufbewahren und angemessen wiederholen,
  • die Wörter mit elementaren grammatischen Kennzeichnungen versehen, wie Wortart, Geschlecht, Pluralbildung, abweichende Formen,
  • die Beziehungen zwischen den Wörtern deutlich machen, z. B. Wortfamilien, Ober- und Unterbegriffe, häufige Wortzusammensetzungen und gebräuchliche Wendungen.

Ein begrenztes Repertoire an grammatischen Mustern wirkt sich gleichermaßen im rezeptiven Sprachverständnis wie im aktiven Sprachgebrauch aus. Problembereiche sind Konstruktionen mit Genitiven, Passivkonstruktionen, Partizipialkonstruktionen, Nebensätze, erweiterte Satzglieder o. ä.

Die Lehrerinnen und Lehrer erweitern die Fähigkeiten der Kinder hier, indem sie

  • Muster und Konstruktionen in Verwendungszusammenhängen herausarbeiten und einüben,
  • Muster und Konstruktionen verdeutlichen, z. B. durch Auflösen und neues Zusammensetzen,
  • Muster und Konstruktionen vereinfachen, umformen und erweitern.

Soweit von spezifischen Fehlern gesprochen werden kann, die bei Kindern mit anderer Familiensprache vermehrt auftreten, sind diese einerseits auf Besonderheiten des Deutschen sowie andererseits auf Interferenzen zwischen dem Deutschen und der jeweiligen Familiensprache zurückzuführen.

Die strukturellen Unterschiede zwischen dem Deutschen und den Familiensprachen der Kinder führen als sog. spezifische Interferenzen zu objektiven Lernschwierigkeiten für die Kinder mit anderer Familiensprache. Sprachvergleichende Betrachtungen und Darstellungen können hier das Verständnis und die Bearbeitung manchmal scheinbar unerklärlicher Fehler erleichtern. Hier helfen auch, soweit es möglich ist, Kontakt und Kooperation mit den Unterrichtenden für den Muttersprachlichen Unterricht.

5.2.4 Leseförderung

Lesen bildet in unserer Gesellschaft eine Schlüsselfunktion, deren Bedeutung nicht hoch genug eingestuft werden kann. Die Fertigkeit des Lesens, die Entwicklung einer Lesekompetenz sowie die Motivation am Lesen sind uns somit besonders wichtige Lernziele und werden täglich in den Fokus gestellt. Die Schülerinnen und Schüler müssen zunächst einmal eine grundlegende Lesefähigkeit erwerben, die mit dem Erfassen der einzelnen Buchstaben-Laut Zuordnung im ersten Schuljahr beginnt. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern mit der Anlauttabelle des Lehrwerkes, dem Buchstabenhaus, direkt vom ersten Schultag an alle Buchstaben angeboten, so dass sie mit der Methode „Lesen durch Schreiben“ lernen. Schon früh beginnen wir mit differenzierten Lesewochenplänen zu arbeiten. Hier erhalten die Kinder sich steigernde individuelle Texte an die Hand, die fächerverbindend das Wochenthema aufgreifen. Sie unterstützen und motivieren die Kinder darin, die Texte täglich zu Hause zu lesen. Die Unterstützung durch die Eltern spielt hier eine wesentliche Rolle. Regelmäßig wird dann der Lehrkraft das Geübte vorgetragen, was durch die positive Verstärkung wiederum die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler steigert und als diagnostisches Mittel dient um den nächsten individuellen Lesewochenplan zu erstellen. Bei stärkeren Lesern und in den höheren Jahrgängen wird zusätzlich durch gezielte Leseaufgaben innerhalb der Wochenpläne das Textverständnis gefördert. Die Kinder bekommen die zusätzliche Aufgabe, schriftliche Fragen zum Gelesenen zu beantworten, wichtige Inhalte zu markieren und eigene Fragen zu gelesenen Texten zu verfassen. Hier werden sie immer mehr auf das selbstständige Arbeiten in Projekten vorbereitet, bei dem es auf die Sinnentnahme sowie die Weiterverarbeitung wichtiger Informationen ankommt. Sie lesen vermehrt Ganzschriften und bearbeiten eigenständig verschiedene Aufgaben innerhalb eines Stationsbetriebes sowie Lesehefte zur Lektüre. So legen wir nicht nur Wert auf die Förderung der Lesetechnik, sondern ebenfalls auf eine literarische Erziehung, die den Schülerinnen und Schülern viele Anreize bietet sich mit Sprache und Literatur auseinanderzusetzen. Im Unterricht lernen die Kinder verschiedene  Bilderbücher kennen  und setzen sich kreativ mit dem Inhalt auseinander. Sie spielen Rollenspiele, schreiben die Geschichte weiter, und präsentieren ihre Ergebnisse. Besonders motivierend wirkt auf die Kinder, wenn sie in Präsentationsphasen durch Vorlese- und Erzählstühle hervorgehoben werden. Neben Lesetagebüchern erstellen die Schülerinnen und Schüler Leserollen mit ihren Arbeitsergebnissen zu den einzelnen Büchern. Gelegentlich haben die Kinder die Gelegenheit, in einer Autorenlesung ihre Lieblingsbücher vorzustellen. Zur Unterstützung der Leseförderung arbeiten wir in allen Klassenstufen mit „Lesemüttern“, die einmal in der Woche mit Kleingruppen oder auch einzelnen Kindern Leseaufgaben übernehmen. Dabei wird auch das internetbasierte Leseförderprogramm „Antolin“ genutzt. Ein hierzu eingerichteter Leseraum bietet sowohl eine große Auswahl an Büchern für alle Jahrgangsstufen als auch eine motivierende Leseumgebung mit angrenzendem Medienraum und ausreichenden Computerplätzen zur Durchführung des Antolin-Quizzes. Eine weitere Unterstützung, besonders für die Schülerinnen und Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse, bieten wir mit dem Leseförderkonzept Intra Act Plus. Das führen wir gezielt mit einzelnen Kindern durch, um speziell den Schülerinnen und Schülern zu helfen, die eine zusätzliche Förderung im Bereich der Konzentration benötigen. Schülerinnen und Schüler mit nicht ausreichenden Deutsch-kenntnissen erhalten separate Förderung im Sprachbildungsunterricht. Um die Motivation bei allen Schülerinnen und Schülern aufrecht zu erhalten, werden regelmäßig die Angebote der Stadtbücherei (Bücherbus, Besuch der Stadtbücherei mit Führung, Lesungen) genutzt. Um die Lesefreude zu wecken und die Schülerinnen und Schüler zum Bücherlesen anzuregen, stellen wir auch das Vorlesen ins Zentrum der Leseförderung. So nutzen wir verschiedene Anlässe um den Kindern interessante Bücher vorzustellen und vorzulesen.

5.2.5   Hausaufgabenförderung (Silentien)

Es gibt immer Kinder, die hierfür mehr Zeit oder mehr Hilfe für ihre Hausaufgaben benötigen, als andere. Auf der Grundlage eines Runderlasses für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen können wir eine zusätzliche Hausaufgabenförderung für diese Kinder einrichten. Diese sogenannten Silentien werden vom Land finanziell gefördert. Die Förderung wird in allen Jahrgangsstufen angeboten und variiert je nach Bedarf. Silentien finden in der Regel im Anschluss an den Unterricht statt. Eine Auswahl der Kinder trifft in Absprache mit den Eltern die Klassenlehrerin. Geleitet werden die Silentien von qualifizierten Kräften, die in engem Kontakt zu den Klassenlehrern stehen. Die Eltern sorgen für die regelmäßige Teilnahme ihrer Kinder. Die nachhaltige Hausaufgabenförderung stellt für diese Kinder eine Bereicherung dar, die sich auch positiv auf den Unterricht auswirkt. Für einige Kinder ist es eine Chance, dass auch sie mit vollständigen Hausaufgaben in der Schule eintreffen. Durch das angeleitete Erledigen der Hausaufgaben können sich langfristig Gewohnheiten entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, zukünftig ihre Hausaufgaben auch selbstständig zu erledigen.

5.2.6 Sportförderunterricht

Neben dem Sportunterricht haben wir mit dem Sportförderunterricht eine zusätzliche Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage von Bewegung und Sport zu fördern. Der Sportförderunterricht findet wöchentlich für eine Stunde  mit maximal zwölf Kindern statt. Er richtet sich besonders an Kinder, die motorische oder psychosoziale Auffälligkeiten zeigen. Dazu gehören Kinder mit Wahrnehmungsschwächen, ängstliche Kinder, Kinder mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen, Kinder mit wenig Anstrengungsbereitschaft sowie Kinder mit einer eingeschränkten motorischen Leistungsfähigkeit. Verantwortlich für die Auswahl der Kinder ist in Kooperation mit der Klassenlehrerin die Lehrkraft mit der Qualifikation zur Erteilung von Sportförderunterricht. Sie führt eine diagnostische Sportunterrichtseinheit in den einzelnen Klassen durch. Hier überprüfen wir dann mit Hilfe einer motivierenden Bewegungslandschaft, welche Kinder die zusätzliche Förderung benötigen. Die Inhalte des Sportförderunterrichts beziehen sich sowohl auf die motorische Förderung als auch auf eine Wahrnehmungsförderung. So werden zum Förderschwerpunkt neben den klassischen funktionellen Bereichen wie Koordinationsschulung, Haltungsschulung und Ausdauertraining zusätzlich auch psychomotorische Bereiche wie Körpererfahrung, Materialerfahrung und Sozialerfahrung berücksichtigt. Bei der Gestaltung der Unterrichtseinheiten ist von besonderer Bedeutung, dass motivierende und erlebnisorientierte Bewegungssituationen angeboten werden, die keinerlei Leistungsdruck auf die Kinder ausüben. Übergeordnetes Ziel ist die Förderung des Selbstwertgefühls und die Stärkung des Ichs durch Erfolgserlebnisse im motorischen Bereich. Die Schülerinnen und Schüler haben in der Kleingruppe viele Gelegenheiten, sich an Aufgaben heranzutrauen, die sie in der Großgruppe eher meiden. Dies führt zu mehr Selbstvertrauen und verschafft ihnen Chancen, auch im Sportunterricht aktiver zu werden. Somit erweitern sie langfristig ihre Bewegungszeiten. Der Aufbau einer Unterrichtseinheit ist ritualisiert. Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit einem Bewegungslied, bei dem sie angeregt werden verschiedene koordinativ anspruchsvolle Bewegungen nachzuahmen (Überkreuz-bewegungen, Rhythmus-Klatschspiele…). Es folgen verschiedene Aufgaben zur Koordinationsschulung, die meist mit dem Aufbau kleinere Bewegungslandschaften verbunden sind. Abschließend wird ein Spiel gespielt, dass die Ausdauerleistung fördert. Die Eltern werden über die Förderung Ihres Kindes im Sportförderunterricht informiert.


4. Unterricht und Lehrmethoden

Im Mittelpunkt unserer schulischen Arbeit stehen die Schülerinnen und Schüler. Besonders wichtig ist es uns, dass die Kinder sich in der Schule wohl fühlen und motiviert lernen. Das Hauptziel unserer Arbeit ist, den Kindern die Freude am Lernen in ihrer Grundschulzeit und möglichst darüber hinaus zu erhalten. Unser Unterricht basiert auf den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW und orientiert sich an den Standards und Merkmalen „Guten Unterrichts“. Unser Unterricht ist motivierend, abwechslungsreich, effektiv und weckt die Leistungsbereitschaft. Die Lernumgebungen sind so gestaltet, dass sie unseren Kindern eine intensive, aktive, selbstgesteuerte kooperative Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand erlauben. Wir folgen dem Unterrichtsprinzip der Ganzheitlichkeit, was verlangt, dass Schüler nicht mehr nur einseitig kognitiv angesprochen und gefordert werden, sondern ein Lernen unter Einbeziehung möglichst vieler Sinneskanäle ermöglicht wird. Handlungsorientiertes Lernen bedeutet für unseren Unterricht, dass die Lehrenden bei der Unterrichtsplanung Elemente berücksichtigen, die den Lernenden Handlungsmöglichkeiten bieten. Darüber hinaus erfolgt auch der Planungsprozess selber handlungsorientiert und die Schüler werden in diesen miteinbezogen. Die Aufgabenstellungen sollen die Schüler zum aktiven Handeln bewegen. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen im jahrgangs-bezogenen Unterricht, bei dem die jahrgangsbezogene Klasse die feste Bezugsgruppe für die Kinder ist. Im differenzierten Unterricht werden die Kinder individuell unterrichtet.

4.1 Schulanfang

Um den Übergang eines Kindes und seiner Eltern vom Kindergarten zur Schule so angenehm wie möglich zu gestalten, nehmen wir frühzeitig Kontakt auf. Schon zwei Jahre vor dem eigentlichen Schulanfang findet ein Elternabend für Eltern 4-jähriger Kinder statt, an dem Eltern, Erzieherinnen der Kindertageseinrichtungen, Schulleitungen sowie Kolleginnen und Kollegen teilnehmen.

Neben einem ersten Kennenlernen erhalten Eltern vielfältige Informationen über die verschiedenen Entwicklungsbereiche ihrer Kinder und deren Bedeutung für den Schulanfang. Ein Schwerpunkt bildet dabei die sprachliche Entwicklung. Die Eltern erhalten Tipps wie sie ihre Kinder in den verbleibenden zwei Jahren entsprechend spielerisch fördern können.

Ein Jahr später, also ein Jahr vor Schulanfang, bieten wir allen künftigen Schulanfängern der vier Kindertageseinrichtungen, mit denen wir im Rahmen des Netzwerkes Eickel – Nord kooperieren, Schnupperstunden in der Schule an. 4–5 mal besuchen die „Kleinen Tintos“ über das Jahr verteilt die Grundschule. Jedes Kindergartenkind wird dabei von einem Kind aus dem 4. Schuljahr betreut.

Im Herbst des gleichen Jahres erfolgt die Anmeldung der Schulanfänger an der Schule. Nach der Aufnahme des Kindes an der Schule findet ein Schulspiel statt. Teams, bestehend aus je zwei bis drei Lehrerinnen beobachten die Kinder innerhalb einer Kleingruppe und geben den Eltern im Anschluss eine Rückmeldung über den Entwicklungsstand ihres Kindes. Darüber hinaus erhalten die Eltern einen Rückmeldebogen mit Tipps zur Förderung ihres Kindes. Während des Schulspiels werden die Eltern durch die Schulleitung betreut und über das Spiel und dessen Ziele informiert.

Kurz vor den Sommerferien findet der erste Elternabend für die Eltern der Schulanfänger statt. Die Einschulung findet immer am 2. Schultag nach den Sommerferien statt. Wir begrüßen unsere Kinder und deren Eltern bei einer festlichen Einschulungsfeier. Im Anschluss daran haben die Kinder ihre erste Unterrichtsstunde.

4.2 Unser Unterricht

4.2.1 Kompetenzorientierter Unterricht

Grundlage unseres Unterrichts sind die Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW sowie die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz. Sie beinhalten die Vermittlung unterschiedlicher Kompetenzen wie Selbst-, Personal- und Handlungskompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Sach- bzw. Fachkompetenz. Unser Unterricht ist demzufolge so aufgebaut, dass alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, diese Kompetenzen zu erwerben und in verschiedenen Anwendungsbereichen zu erproben. Wir Lehrerinnen und Lehrer begleiten sie dabei, indem wir bei der Planung und Umsetzung der verschiedenen Unterrichtsinhalte stets diese Kompetenzorientierungen mit einbeziehen. Nach Möglichkeit ist unser Unterricht handlungsorientiert, so dass eine Anwendbarkeit von Kenntnissen und Fertigkeiten realisiert wird. Auch haben wir uns zur Aufgabe gemacht, den Unterricht fächerverbindend oder fächerübergreifend zu gestalten. Besonders wichtig ist uns dabei, dass die Schülerinnen und Schüler im Sinne des demokratischen Lernens bei der Gestaltung und Organisation von Unterrichtsprozessen mitwirken und ihre Interessen und Stärken mit einbringen können. Dadurch ergibt sich, dass der Unterricht motivierend, abwechslungsreich und effektiv ist und zudem die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler weckt. Die Lernumgebungen sind so gestaltet, dass die Kinder genügend Freiraum haben, sich intensiv und aktiv mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. Unterricht findet somit nicht nur am eigenen Platz im Klassenraum statt. Bei unserer Unterrichtsgestaltung suchen wir nach Anlässen, bei denen die Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Arbeiten (Sozialkompetenz) Aufgaben zielorientiert und selbstständig lösen können (Methodenkompetenz), indem sie auf ihre Fertigkeiten und Kenntnisse zurückgreifen (Fach- und Sachkompetenz) und sie in verschiedenen Situationen anwenden können (Handlungskompetenz). So lernen sie eigene Begabungen und Fähigkeiten zu erkennen und zu entfalten (Selbst- und Personalkompetenz). Im Mittelpunkt unserer schulischen Arbeit stehen die Schülerinnen und Schüler, die durch den kompetenzorientierten Unterricht zu selbstbewussten, kritikfähigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten reifen. Besonders wichtig ist uns, dass sich die Schülerinnen und Schüler wohl fühlen, gerne in die Schule kommen und somit Freude am Lernen gewinnen.

4.2.2 Lernen lernen

Ziel unserer unterrichtlichen Arbeit ist es die Schülerinnen und Schüler zum Lernen zu motivieren und ihnen somit zu ermöglichen, auch im weiteren Verlauf ihres Lebens Lernprozesse zu steuern und sich die Freude am Lernen zu bewahren. Sie sollen Lernkompetenz erreichen, indem sie Willen zum Lernen entwickeln, Methoden erlernen und trainieren und über ihre Ergebnisse nachdenken. Unsere Aufgabe ist es, die Lernumgebung diesem Ziel entsprechend zu gestalten. Dazu entwickeln wir unseren Unterricht in die Richtung, dass eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten und Lernen ermöglicht werden. So ist unser Unterrichtsalltag von vielfältigen offenen Lernformen geprägt. Dazu gehören die Tages- und Wochenplanarbeit, die Freie Arbeit und das Lernen an Stationen oder in Werkstätten. Diese Unterrichtsmethoden ermöglichen den Kindern ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen, da sie selber entscheiden müssen, welche Aufgabe sie wann bearbeiten, sich das dazu notwendige Material bereit stellen und dabei einen Zeitplan einhalten müssen. So ist es möglich, dass jeder nach seinen Möglichkeiten arbeiten kann und sowohl Stärken als auch Schwächen einzuschätzen lernt. Der Lehrkraft bleibt dann Zeit, sich um einzelne Kinder intensiver zu kümmern. Diese offenen Unterrichtsmethoden verlangen von den Schülerinnen und Schülern ein großes Maß an Selbstorganisation. Dazu müssen sie Fähigkeiten erwerben, die auf Eigeninitiative, Engagement und Selbsttätigkeit ausgerichtet sind. Unser Unterricht berücksichtigt dies. Im Laufe der Grundschulzeit geben wir ihnen ein vielfältiges Repertoire an Lern- und Arbeitstechniken an die Hand. Die Schülerinnen und Schüler lernen das Lernen. Regelmäßig durchlaufen sie dem Jahrgang angepasste Trainingseinheiten, die sogenannten Trainingsspiralen. Hier lernen sie Techniken und Lernstrategien kennen, mit deren Hilfe sie die notwendige Lernkompetenz aufbauen. Dazu gehören Fähigkeiten und Fertigkeiten aus den folgenden Bereichen:

  • Lern- und Arbeitstechniken
  • Kommunikation
  • Kooperation

Am Ende der Grundschulzeit sollen die Kinder über Kompetenzen verfügen, die sie befähigen, zu selbst gewählten oder gegebenen Themen zu forschen, Inhalte zu erarbeiten, Plakate zu erstellen, Ergebnisse vorzutragen und die Produkte kreativer Prozesse zu präsentieren. Die sozialen Kompetenzen sollen sie in die Lage versetzen, Gruppenprozesse zu reflektieren und effektiver zu gestalten.

4.2.3 Rhythmisierung des Unterrichts

Die gewählten Unterrichtsmethoden müssen diese ausgewogene Rhythmisierung aufgreifen. Hierbei werden zwei Ebenen berücksichtigt. Zum einen bieten wir auf der strukturellen Ebene unterschiedliche Lernangebote und Methoden an und beziehen auch verschiedene Lernumgebungen mit ein. Auf der zeitlichen Ebene wird der Schultag durch die Festlegung von Beginn und Ende des Unterrichts, die Dauer der Unterrichtseinheiten sowie die Anzahl und Dauer der Pausen getaktet.

Die Freiherr-vom-Stein Grundschule hat den Tag so rhythmisiert, dass vor allem soziale Erfahrungen und selbstbestimmtes Lernen seinen Platz finden. Der Schulalltag ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis von Anleitung und Selbstständigkeit.

Die Einteilung des Unterrichts in immer gleich lange Zeittakte entspringt schulorganisatorischer Zweckmäßigkeit. 45-Minuten-Stunden werden aber den individuell unterschiedlichen Lernrhythmen der Kinder und den wechselnden Lernsituationen kaum gerecht. Daher ist es eine zentrale Voraussetzung für eine kindgerechte Gestaltung der Schule, dass Lehrerinnen und Lehrer die Stundentafel flexibel handhaben und den Schulvormittag altersgemäß rhythmisieren. So organisieren wir unseren Unterricht nicht mehr in starren 45-Minuten-Einheiten, sondern wir teilen den Schulvormittag in flexible Zeitblöcke von unterschiedlicher Dauer. So klingelt es bei uns auch nur noch bei Unterrichtsbeginn und zu Beginn und Ende der Pausen.

Wer mit Kindern umgeht, weiß, wie wichtig ihnen die regelmäßige Wiederkehr von vertrauten Ereignissen und Tätigkeiten zu festen Zeiten ist. Durch die Abkehr vom 45-Minuten-Rhythmus und von einem gefächerten Stundenplan ergab sich für unsere Schule dann die Aufgabe, den Schulvormittag für die Kinder klar zu strukturieren und so überschaubar wie möglich zu gestalten.

Folgende Rhythmisierungselemente finden in allen Klassen statt:

  • Offener Anfang

Die Kinder können ab 8.00 Uhr in ihre Klassenräume. Jetzt ist Zeit für individuelle und informelle Kontakte und frei gewählte Aktivitäten. Diese „Aufwärmphase“ lässt den Schulalltag sanft beginnen.

  • Tages- oder Wochenpläne

Gemeinsame oder individuelle Arbeitsvorhaben und fächer-überreifende Projekte verlangen von den Kindern, ihre Zeit sinnvoll einzuteilen und zu nutzen und schaffen          den Rahmen für selbst-ständiges, kooperatives und selbstkontrolliertes Lernen.

  • Regelmäßig wiederkehrende Bausteine

In jeder Klasse gibt es ein Kind der Woche. Es nennt jeden Morgen das Datum und erläutert den Tagesplan. Außerdem stellt es fest, welche Kinder fehlen. Dadurch wird das erste freie Sprechen vor der Klasse geübt und die Klasse verschafft sich einen Überblick über ihren Schultag.

  • Im Erzählkreis wird jeden Montag vom Wochenende berichtet und eine Geschichte dazu geschrieben. So können die Kinder ihr Wochenende verarbeiten und in die neue Schulwoche starten.

Alle Klassen haben ein Begrüßungs- und Abschiedsritual, das auch den Fachlehrern bekannt ist und jeden Tag gemeinsam praktiziert wird. Das kann ein Lied, Rap oder Gedicht sein.

Diese Dinge sowie die Pausen und das gemeinsame Frühstück erleichtern den Kindern die Orientierung und schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens

4.3 Unterrichtliche Inhalte

4.3.1 Deutsch

Im Fach Deutsch lernen die Kinder vor allem Lesen und Schreiben. Der Unterricht knüpft immer an die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Kinder an und entwickelt sie weiter. Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit dem Schreiben in Druckschrift. Die wesentlichen Vorteile dieser unverbundenen Schrift für das Lesen- und Schreibenlernen sind, dass die Kinder sie überall in ihrer Umgebung antreffen und dass sie das Gliedern von Wörtern erleichtert. Später entwickeln die Kinder eine gut lesbare, verbundene Handschrift.

Lesen und Schreiben lernen

Die Auseinandersetzung mit den Besonderheiten und Regelhaftigkeiten der deutschen Rechtschreibung findet in der Grundschule von Beginn an statt. Um das (Recht-)Schreiben für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam zu machen, ist es wichtig, eigene Texte der Kinder in den Mittelpunkt zu rücken.

Die Schülerinnen und Schüler bauen im Kontext eigener Schreiberfahrungen ihre Schreibmotivation kontinuierlich aus und werden dabei systematisch an die normorientierte Schreibweise herangeführt.

Ausgehend von lautorientierten Schreibübungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler Wörter auf ihre lautlichen Bestandteile hin abhören, eignen sie sich nach und nach Rechtschreibstrategien an und entwickeln Wege zum rechtschriftlich gesicherten Schreiben.

Die Lehrkräfte unterstützen den Lernweg der Schülerinnen und Schüler beim Erlernen des Lesens und Schreibens durch herausfordernde Lernsituationen und individuelle Übungsangebote.

Zur Unterstützung der Leseförderung arbeiten wir in allen Klassenstufen mit „Lesehelfern“, die einmal in der Woche mit Kleingruppen oder auch einzelnen Kindern Leseaufgaben übernehmen. Dabei wird auch das internetbasierte Leseförderprogramm „Antolin“ genutzt. Ein hierzu eingerichteter Leseraum bietet sowohl eine große Auswahl an Büchern für alle Jahrgangsstufen als auch eine motivierende Leseumgebung mit an-grenzendem Medienraum und ausreichenden Computerplätzen zur Durchführung des Antolin-Quizes.

4.3.2 Mathematik

Kinder müssen in erster Linie lernen, altersgerechte mathematische Probleme durch eigenes Denken und Wissen zu lösen. Ein solcher Unterricht fördert das aktive, entdeckende Lernen. Die Lehrkraft zeigt damit, dass sie den Kindern etwas zutraut. Sie fördert das individuelle Lernen und setzt auf Einsicht und Verständnis. Sie achtet auch auf regelmäßige, systematische Wiederholung durch vielfältiges Üben und Lösen anspruchsvoller Aufgaben. Im Mathematikunterricht lernen die Kinder unter anderem Addieren und Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren. Sie lernen das Einmaleins, den Umgang mit Längenmaßen, Gewichten und Zeitangaben, geometrischen Grundformen, Körpern und Figuren.

ILSA

ILSA wurde zur Erweiterung der Hilfeangebote im Mathe-Unterricht für Schulen entwickelt, ein Screening- und Förderprogramm für den mathematischen Anfangsunterricht, das einerseits bei der Vermeidung von Rechenschwäche und Verständnisproblemen im Anfangsunterricht helfen, anderseits aber auch bei starken Rechnern die Tragfähigkeit ihres mathematischen Verständnisses fördern soll.

4.3.3 Sachunterricht

Im Sachunterricht werden die Kinder unterstützt, sich in ihrer Lebenswelt besser zurechtzufinden, sie zu verstehen und zu gestalten. Dabei bezieht der Unterricht die Erfahrungen und Interessen der Kinder ein. Die Lehrerin oder der Lehrer weckt aber auch das Interesse der Kinder für Themen, Fragen, Probleme und Aufgaben, mit denen sie bisher noch nicht in Berührung gekommen sind. Der Sachunterricht vermittelt den Kindern nicht nur Sachwissen. Er macht sie zugleich mit Arbeitsweisen vertraut, mit denen sie selbstständig Fragen beantworten können. Typische Arbeitsweisen des Sachunterrichts sind: Beobachten, Experimentieren, Nachschlagen, Dokumentieren. Themen, die im Sachunterricht bearbeitet werden, sind zum Beispiel: Lösungen für einfache naturwissenschaftlich- technische Probleme, umweltbewusstes Handeln, gesunde Ernährung, alte und fremde Kulturen. Aus Jungen und Mädchen werden einmal Männer und Frauen. Lehrerinnen und Lehrer beziehen deshalb Themen zur Sexualerziehung in den Unterricht ein. Sie beantworten Fragen und geben Hilfen, wie Jungen und Mädchen unverkrampft miteinander umgehen können.

4.3.4 Englisch

Englisch wird ab dem dritten Schuljahr im Umfang von drei Unterrichtsstunden unterrichtet. Im Vordergrund des Englischunterrichts stehen das Sprechen und das Verstehen der gesprochenen Sprache. Die Schülerinnen und Schüler erwerben elementare sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ihnen erlauben, in häufig vorkommenden Situationen einfaches Englisch zu verstehen und sich in vertrauten Gesprächssituationen zu verständigen.

4.3.5 Sport/Schwimmen

Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder viel Bewegung. Kinder wollen laufen, springen, klettern, spielen. Sie wollen ihre Geschicklichkeit und ihre Kräfte erproben. Im Sportunterricht wird an den ausgeprägten Bewegungsdrang und die Spielfreude der Kinder angeknüpft. Unterrichtsziel ist die Weiterentwicklung ihrer körperlichen und sozialen Fähigkeiten sowie das Kennenlernen unserer Spiel- und Sportkultur. Es ist wichtig, dass alle Kinder Freude daran haben. Im Sportunterricht sollen die Kinder auch schwimmen lernen. Schwimmen ist besonders dazu geeignet, Kinder in ihrer Entwicklung und Gesundheit ganzheitlich zu fördern. Schwimmen zu können stärkt das Selbstbewusstsein und kann lebensrettend sein. Darüber hinaus gibt es weitere Bewegungsangebote in den Pausen, in Ganztags- oder in Schülersportgemeinschaften.

4.3.6 Musik und Kunst

In der Grundschule singen und musizieren die Kinder; sie malen, zeichnen, bauen und gestalten. Elemente des Kunst- und Musikunterrichts sind Teil aller Unterrichtsfächer und werden fächerübergreifend und fachbezogen vermittelt. Gemeinsames Singen, Musizieren oder Theaterspielen sind besondere gemeinschaftliche Erlebnisse für die Kinder. Indem sie sich mit den Ergebnissen ihrer musikalischen und künstlerischen Aktivitäten auseinandersetzen und diese präsentieren, erweitern sie auch ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit. 

4.3.7 Religion

Im evangelischen und katholischen Religionsunterricht werden die Kinder mit dem christlichen Glauben in seiner jeweiligen konfessionellen Ausprägung vertraut gemacht. Grundlage für den Unterricht sind die jeweiligen Richtlinien und Lehrpläne. Die Kinder hören und sehen, dass der Glaube an Jesus Christus mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Die Kinder entdecken im Alten und Neuen Testament den menschenfreundlichen Gott, der einen Bund mit seinem Volk schließt, der sich uns als barmherziger Vater in Liebe zuwendet und der uns sagt, wie wir unseren Nächsten lieben sollen. Diese Botschaft ermutigt die Kinder, Gott in ihr Leben einzubeziehen. An Beispielen aus der Geschichte und dem Leben der Kirche werden den Kindern Grundzüge eines Lebens aus dem christlichen Glauben nahegebracht. So lernen sie Wertmaßstäbe und Orientierungen zu entwickeln, „hinter die Dinge zu sehen“ und die Welt als Schöpfung Gottes zu begreifen. Die Schulgottesdienste und die Feste des Kirchenjahres bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten, in Gemeinschaft mit anderen vor Gott zu feiern. Sie danken und bitten in kindgemäßen Gebeten, in bewährten und in neuen Liedern. Die Kinder erfahren im Religionsunterricht, dass Christinnen und Christen sich bemühen, Ungerechtigkeit und Armut zu überwinden und mit allen Menschen in Frieden zu leben. So wachsen sie in ihre Mitverantwortung für die von Gott geschenkte Schöpfung hinein. Der Schulgottesdienst ist eine schulische Veranstaltung. Die Teilnahme am Schulgottesdienst ist unabhängig von der Teilnahme am Religionsunterricht freiwillig. Zusätzlich zum Religionsunterricht kann in den Klassen 3 und 4 auch über die in der Stundentafel vorgesehenen Religionsstunden hinaus wird eine „Katholische Seelsorgestunde“ beziehungsweise eine „Evangelische Kontaktstunde“ angeboten werden. So haben Geistliche oder andere für den Religionsunterricht ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehungsweise andere pädagogisch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchen die Möglichkeit, an das Leben konkreter Gemeinden vor Ort heranzuführen.

4.4 Medienbildung

Die moderne Medienwelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Digitale Medien haben inzwischen in fast allen Bereichen des täglichen Lebens Einzug gehalten und sind in unserer Gesellschaft unerlässlich geworden. Auch Kinder im Grundschulalter wachsen völlig selbstverständlich mit verschiedenen digitalen Medien auf. In vielen Kinderzimmern gehört ein Computer, ein i-pad oder ein Handy zum Inventar und darf von ihnen selbstständig genutzt werden. Der Umgang mit digitalen Medien bietet einerseits Chancen, birgt andererseits aber auch Risiken.

3. Schulleben

3.1 Unsere Schule

Geschichte der Schule

Die Freiherr-vom-Stein Grundschule liegt im Stadtteil Eickel und ist eine von vier Grundschulen in diesem Stadtbezirk. Sie wurde 1951 erbaut und schon vor dem Krieg stand hier eine Schule, die allerdings zerstört wurde.
Ihren Namen hat die Schule von dem Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (1757-1831), einem preußischen Beamten, Staatsmann und Reformer. Bezeichnend für ihn waren die Einführung politischer Reformen sowie die Entwicklung des Bergbaus im Ruhrgebiet.

Von 1968 bis 2012 war die Schule in Grund- und Hauptschule unterteilt. Die Hauptschule wurde zum Schuljahr 2011/2012 geschlossen. In die Räumlichkeiten zog der Bereich Gesundheitswesen des Emschertal-Berufskollegs.

2004 wurde ein Neubau (Pavillon) für den Offenen Ganztag errichtet. Seit Oktober 2004 ist die Freiherr-vom-Stein Grundschule Offene Ganztagsschule. Derzeit stehen 135 Plätze zur Verfügung. 2019 wurde der OGS ein weiteres Gebäude hinzugefügt. In einem Neubau befindet sich die Mensa, in der die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ihr Mittagessen einnehmen können.

Alle Klassenräume befinden sich im Hauptgebäude, welches über ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss verfügt.  Zur Schule gehört neben dem Lehrerzimmer und der Verwaltungseinheit noch eine Turnhalle.

Die Schülerinnen und Schüler

266 Schülerinnen und Schüler besuchen in elf Klassen unsere Schule. Viele Kinder stammen aus verschiedenen Ländern der Welt (z.B. Türkei, Griechenland, Polen, Bulgarien, Syrien, Italien, Ukraine). Sie bereichern unser Schulleben sehr, indem sie uns eine Begegnung mit ihren Sprachen, Traditionen und Festen ermöglichen.

Lehrerkollegium und Mitarbeiter

Momentan unterrichten 14 Lehrerinnen, eine Sonderpädagogin, zwei Schulsozialpädagogische Fachkräfte für die Schuleingangsphase, eine MPT-Kraft und eine Schulsozialarbeiterin an unserer Schule. Unterstützt werden wir durch vier Studentinnen, zwei Alltagshelferinnen und eine FSJlerin. Für uns unabdingbar ist die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Offenen Ganztagsschule.

Schulhofgestaltung

Unser Schulhof ist so konzipiert, dass viele Spielmöglichkeiten für unsere Kinder vorhanden sind. Zwei Klettergerüste mit Rutsche,  ein großer Sandkasten, ein Fußballtor, zwei Basketballkörbe sowie Tischtennisplatten geben den Kindern viele Gelegenheiten zum Spielen und Toben. Für die Pausen können sich die Kinder Spielgeräte in der Klasse ausleihen.

3.2 Elternmitwirkung

Elternmitwirkung ist notwendig und an unserer Schule erwünscht und fest implementiert. Regelmäßig treten wir mit den Eltern durch das Programm „Gemeinsam erziehen in Elternhaus und Grundschule“ (GEEG) in Kontakt. Nur durch eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit kann Bildung und Erziehung gelingen. Transparenz gegenüber Eltern ist für uns selbstverständlich. Die Eltern werden über wichtige schulische Anliegen informiert und in Entscheidungen mit einbezogen.

Einen festen, rechtlichen Rahmen findet die Elternmitwirkung in den schulischen Gremien der Klassen- und Schulpflegschaft sowie der Schul-konferenz.

Über die Mitwirkungsorgane hinaus arbeiten Eltern in der Schule mit und unterstützen sie auf vielfältige Weise:

  • Lesemütter und -väter
  • Begleitung bei Schulausflügen
  • Begleitung zu außerschulischen Lernorten
  • Unterstützung bei Klassen- und Schulprojekten
  • Hilfe bei der Durchführung des jährlichen Radfahrtrainings und der Radfahrprüfung
  • Hilfe bei Sportwettkämpfen
  • Organisation und Durchführung von Klassen-, Schulfesten und Projekten
  • Förderverein (Spenden, Unterstützung von Aktionen)

3.3 Förderverein

Der Förderverein der Freiherr-vom-Stein Grundschule wurde am 18.11.2003 von Eltern und Lehrern der Schule als gemeinnützig anerkannter Verein gegründet.  Der Mitgliedsbeitrag beträgt 12 Euro im Jahr. Spenden sind jederzeit möglich.

Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt, auf der der Vorstand Rechenschaft über die im zurückliegenden Jahr geleistete Arbeit einschließlich der Verwendung der Gelder ablegt und auf der bei Bedarf ein neuer Vorstand gewählt wird. Darüber hinaus trifft sich der Vorstand zu regelmäßigen Sitzungen, in denen die Arbeit des Fördervereins geplant, diskutiert und koordiniert wird.

Engagierte Mitglieder des Fördervereins haben sich zur Aufgabe gemacht, die Ausbildung der Kinder unserer Schule finanziell zu unterstützen, da dies leider mit öffentlichen Mitteln nicht immer optimal möglich ist. So bietet der Förderverein oftmals Hilfe durch gute Ideen und tatkräftige Unterstützung bei der Verwirklichung der geplanten schulischen Projekte. Darüber hinaus schafft der Förderverein auch Wege, Gelder von Stiftungen und anderen Organisationen in Anspruch nehmen zu können.

Zahlreiche Projekte und Initiativen des Fördervereins haben in den letzten Jahren das Schulleben bereichert: So findet einmal im Monat ein Waffelverkauf statt, den Mitglieder des Fördervereins organisieren und durchführen. Bei Sportfesten oder Fußballturnieren ist der Förderverein präsent und verkauft Kaffee und Kuchen. Zu Karneval gibt es Berliner oder zum Nikolaustag Brezel für alle Kinder. Der Förderverein leistete in der Vergangenheit großzügige Spenden zu unseren Zirkusprojekten oder übernahm die Fahrtkosten z.B. in den Freizeitpark „Kettelerhof“.

3.4 Projekte

3.4.1 Klasse 2000

Seit vielen Jahren nimmt die Freiherr-vom-Stein Grundschule an dem Projekt Klasse 2000 – dem bundesweit größten Programm zur Gesundheits-förderung teil. Es fördert die Kinder in ihrem Gesundheitsbewusstsein sowie ihren persönlichen, emotionalen und sozialen Kompetenzen. Die Themen, die zum Erziehungsauftrag der Schule passen sind Ernährung, Bewegung, Gewalt- und Suchtvorbeugung. Zentrales Ziel ist dabei, die Persönlichkeit der Kinder umfassend zu stärken. Dazu führt das Programm Klasse 2000 Schüler, Eltern, Lehrer und Gesundheitsförderer in ihrem Engagement für eine kindgerechte und gesundheitsfördernde Schule zusammen. Die Kinder schulen spielerisch ihre Körperwahrnehmung und gewinnen eine positive Einstellung zur Gesundheit. Sie erfahren auf anschauliche Weise die Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung. Das Programm wird gemeinsam von Lehrkräften und eigens geschulten externen Gesundheitsförderern in der Grundschule durchgeführt. Die Kinder werden dabei in der Regel über alle vier Grundschuljahre begleitet. Im Rahmen des Sachunterrichts begleitet das Projekt die Kinder von Klasse 1 bis Klasse 4. Mehrfach erhielt die Schule das Zertifikat „Gesunde-Schule-Klasse 2000“. Gesponsert wird dieses Projekt von den LEOs, das sind die jungen LIONs.

3.4.2 Landfrauen

Wir gestalten unseren Sachunterricht so, dass die Schülerinnen und Schüler im Sinne einer aktiven Aneignung ihrer Lebenswelt die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten in lebensnahen Situationen erwerben können. Dazu gehören für uns besonders die Förderung einer gesunden, nachhaltigen Ernährung und die damit einhergehende Wertschätzung unserer Grundnahrungsmittel sowie die regionale Verwendung von gesunden Nahrungsmitteln. Wir arbeiten dabei eng mit dem „Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband“ sowie mit der „Für Euch-Stiftung“ zusammen und bieten in den dritten Jahrgangsstufen drei aufeinander aufbauende Projekte an: Im ersten Projekt lernen unsere Schülerinnen und Schüler „Die Kartoffel – ein besonderes Gemüse“ ganz genau kennen. Zusammen mit unserer Landfrau bestimmen die Kinder die Teile einer Kartoffelpflanze, stellen aus frischen Kartoffeln leckere Pommes her, lernen Gemüse richtig zu schneiden und bereiten unterschiedliche Dips zu. In unserem zweiten Projekt geht es um das Thema „Vom Korn zum Brot – wie das Brot entsteht“. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Getreidesorten kennen, mahlen Mehl, kneten Teig und backen mit unserer Landfrau leckere Vollkornbrötchen. Unser drittes Projekt beinhaltet den Besuch eines außerschulischen Lernortes. Wir erkunden gemeinsam mit den Frauen der „Für Euch- Stiftung“ einen Bauernhof im umliegenden Schulbezirk. Dort lernen unsere Schülerinnen und Schüler die Arbeiten auf einem Hof kennen und dürfen selber in die Rolle einer Bäuerin und eines Bauern hineinschlüpfen.

3.4.4 JEKITS

Das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ möchte Grundschulkinder für Musik begeistern. Das aktive Musizieren miteinander steht dabei im Mittelpunkt. Alle Erstklässler können in diesem Programm unterschiedliche Instrumente aus aller Welt entdecken. Sie erfahren beispielsweise, aus welchen Teilen eine Gitarre besteht oder wie viel Luft man braucht, um einer Trompete Töne zu entlocken. Die Kinder machen Erfahrungen mit Klang, Rhythmus, Stimme und Bewegung. Welches Instrument die Kinder in den folgenden Schuljahren erlernen möchten, entscheiden sie ab Klasse 2 selbst. Die Musikschullehrer kommen dazu in die Schule und arbeiten eng mit den Grundschullehrern zusammen.

3.4.5 Mediacampus

Jedes Jahr nimmt das 4. Schuljahr am Projekt „Mediacampus“, dem medien-pädagogischen Grundschulprojekt teil. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie Tageszeitungen aufgebaut sind, wie Ereignisse ihren Weg in die Zeitung finden und wie der Arbeitsalltag in einer Redaktion abläuft. Und sie sind selbst als Zeuskids-Reporter unterwegs. Mit ihren eigenen Geschichten geben sie Einblicke in ihre ganz persönliche Erfahrungswelt. Den Kindern frühzeitig einen bewussten Umgang mit Nachrichten beizubringen und ihre Medienkompetenz zu fördern ist das Ziel von „Mediacampus“.

3.4.6 „Mein Körper gehört mir“

Dieses Projekt ist ausgerichtet als Prävention sexuellen Missbrauchs. In diesem Unterrichtsprojekt für das 3. und 4.Schuljahr sollen durch kurze Theaterstücke, Gespräche, Lieder und Unterrichtsmaterial die sexuelle Selbstbestimmung der Kinder gestärkt werden.

3.4.7. Spotlight

Seit einigen Jahren haben unsere Dritt- und Viertklässler die Möglichkeit, an der Spotlight AG teilzunehmen. Wöchentlich singen und tanzen sie unter professioneller Anleitung miteinander und werden so auf die großen Konzerte vorbereitet, in denen sie Seite an Seite mit ausgebildeten Sängern und Tänzern im Rampenlicht stehen.

3.5 Veranstaltungen

An der Freiherr-vom-Stein Grundschule sind neben dem Unterricht in den Klassen regelmäßig auch unterschiedliche Veranstaltungen, Projekte und Feste Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit. Denn ein reichhaltig gestaltetes Schulleben unterstützt die Verwirklichung des Erziehungsauftrages und erweitert die Formen und Möglichkeiten des Lernens in der Grundschule. Auch den Eltern wird durch die gemeinsamen Veranstaltungen die Schule als Lern- und Lebensraum ihrer Kinder näher gebracht.

Sportliche Veranstaltungen

In jedem Jahr findet an der Freiherr-vom-Stein Grundschule ein Sportfest statt. Alle Kinder nehmen am Dreikampf (50 Meter-Lauf, Weitsprung und Wurf) und am 800/1000 Meter-Lauf teil.

Einige Kinder bilden die Schulmannschaft, die die Schule anschließend beim Grundschulsportfest der Herner Grundschulen vertritt.

Auch beim jährlichen Schwimmfest der Herner Grundschulen vertritt eine Mannschaft die Schule.

Ebenfalls vertreten ist die Schule bei Fußballturnieren der Herner Grundschulen.

Im November nehmen regelmäßig einige Kinder der Schule am Martinilauf in Herne teil.

Schulgottesdienste

Einmal im Quartal findet ein ökumenischer Schulgottesdienst statt -abwechselnd in der katholischen St. Joseph Kirche und der evangelischen 12-Apostelkirche.

Theaterbesuche

In der Vorweihnachtszeit gehört der gemeinsame Besuch einer Kindervorstellung des Schauspielhauses Bochum zum festen Programm.

Arbeitsgemeinschaften

Im Anschluss an den stundentafelbezogenen Unterricht werden verschiedene Arbeitsgemeinschaften (etwa AG Fußball, AG Kicken und Lesen, Tanz AG, Yoga AG ) angeboten, die allen Schülerinnen und Schülern bei freiwilliger Teilnahme zur Auswahl stehen.

Ausflüge und Klassenfahrten

Die wesentliche Intention dieser Fahrten ist die Förderung der Klassengemeinschaft in besonderer Weise. Bei den vielfältigen Aktivitäten sollen Toleranz und Hilfsbereitschaft geübt und das Gemeinschaftsgefühl gefördert werden. Neben sozialen Aspekten veranschaulichen diese Fahrten auch sachunterrichtliche Themen des Unterrichts in besonders konkreter Weise.

Ziele der eintägigen Fahrten sind z.B. das Archäologische Museum in Herne, das Umspannwerk in Recklinghausen, das Schulmuseum in Dortmund, das Planetarium in Bochum, der Tierpark in Dortmund oder Bochum oder die Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen.

Die mehrtägige Klassenfahrt im 4. Schuljahr führt schon seit vielen Jahren immer wieder auf die Nordseeinsel Borkum oder auch in das Römerdorf in Haltern.

Etwa alle drei Jahre unternimmt die Schule mit allen Klassen einen gemeinsamen Ausflug zu einem interessanten Ort. Die letzten Fahrten führten in den Maximilianpark nach Hamm und in den Kettelerhof in Haltern Lavesum.

Kreatives

Im Frühjahr und im Herbst findet an der Freiherr-vom-Stein Grundschule ein Bastelprojekttag statt. Die Kinder wählen aus unterschiedlichen Angeboten aus, basteln in jahrgangsgemischten Gruppen und werden dabei auch von Eltern unterstützt. Die Ergebnisse werden im Anschluss in der Schule präsentiert und tragen zur Verschönerung des Schulgebäudes bei.

Die Freiherr-vom-Stein Grundschule versucht alle vier Jahre ein Zirkusprojekt durchzuführen.

Alle vier Jahre findet eine Themenwoche zu einem besonderen Thema statt, etwa „Astrid Lindgren“, „Wasser und Mee(h)r oder „Fußball-WM.

Feiern und Feste

Einschulungsfeier

Die Einschulung ist ein besonderer Tag. Er beginnt in der Regel mit einem Gottesdienst. Anschließend treffen sich die Kinder mit ihren Eltern und Angehörigen auf dem Schulhof der Freiherr-vom-Stein Grundschule. Nach der Einschulungsfeier in der Turnhalle beginnt die erste Schulstunde. Die Eltern werden in dieser Zeit im Elterncafé von Elternvertretern der zweiten Schuljahre empfangen.

Nikolausbesuch

Jährlich besucht uns der Nikolaus und wird von den Kindern mit einem Lied und Gedichten begrüßt. Für jedes Kind gibt es dann eine kleine Überraschung.

Gemeinsame Weihnachtsfeier

Kurz vor den Weihnachtsferien findet unsere jährliche gemeinsame Weihnachtsfeier in der Turnhalle statt. Eingeladen sind alle Kinder der Schule und deren Eltern. Die Kinder der einzelnen Klassen sorgen in der geschmückten Turnhalle für ein buntes vorweihnachtliches Programm.

Adventsfeiern

An den Montagen nach den vier Adventssonntagen treffen sich alle Schülerinnen und Schüler zum gemeinsamen Singen von Adventsliedern. Auch in den einzelnen Klassen finden Adventsfeiern statt.

Karnevalsfeier

Am Freitag vor Rosenmontag wird in den Klassen Karneval gefeiert. Die Kinder dekorieren die Klassenräume mit Girlanden und Luftballons. Jeder darf verkleidet zur Schule kommen und für einige Stunden herrscht an unserer Schule ein buntes Treiben. Es wird gefeiert, gebastelt und gespielt. Zwischendurch wird ein ausgefallenes Karnevalsfrühstück eingenommen.

Jahresabschlussfeier

Auch vor den Sommerferien findet in der Turnhalle ein gemeinsames Schuljahresabschlussfest statt. Mit fröhlichen Liedern, Tänzen und Musikdarbietungen werden die Viertklässler verabschiedet und die Ferien eingeläutet. Auch zu dieser Feier sind alle Eltern herzlich eingeladen.

Klassenfeste

In unregelmäßigen Abständen feiert jede Klasse unterschiedliche Klassenfeste: Spiel und Sport am Nachmittag/Abend, Grillfest, ABC-Fest oder das Abschlussfest Klasse 4. Bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung werden die Kinder miteinbezogen und die Eltern helfen tatkräftig mit, wodurch ein gutes Gelingen gewährleistet ist.

2. Schulprofil und Schulentwicklung

2.1 Leitbild

Gemeinsam lernen – Individualität fördern

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die uns anvertrauten Kinder. In der Freiherr-vom-Stein Grundschule sollen die Kinder Gemeinschaft erleben. Sie können erfahren, wie bereichernd und fördernd Zusammenarbeit in einem wechselseitigen Geben und Nehmen sein kann. Wir begegnen Kindern mit grundsätzlicher Wertschätzung. Wir haben Vertrauen in die Lern- und Verantwortungsbereitschaft unserer Kinder. Eigenständigkeit, Erfolgserlebnisse und Eingebundenheit sind unsere Basis für gelingendes Lernen. Wir wollen in unserer Schule die Persönlichkeit aller Kinder stärken, um lernen und denken in der Gemeinschaft mit Freude und Vertrauen zu ermöglichen.

In unserer Schule begegnen sich viele Kulturen, Sprachen und Persönlichkeiten. Unser Leitgedanke ist es, die Verschiedenartigkeit als Bereicherung zu sehen, um voneinander und miteinander zu lernen. Dazu öffnen wir uns dem Umfeld unserer Schule und holen die Kinder da ab, wo sie stehen.

Jedes Kind ist uns willkommen!

Eine wichtige erzieherische Aufgabe ist dabei die Verwirklichung sozialer Lernziele und die Förderung des Einzelnen. Kinder unterschiedlicher Muttersprachen lernen gemeinsam. Dies sehen wir als Chance und Bereicherung, aber auch als Herausforderung. Durch die Öffnung von Unterricht lernen die Kinder miteinander und voneinander.

Die natürliche Neugierde sowie die Freude am Lernen leiten Lernprozesse ein. Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern durchdacht und mit eigenen Ideen bereichert.

Sehr wichtig ist uns die individuelle Stärkung der Persönlichkeit: Die Kinder lernen, neuen Situationen selbstbewusst zu begegnen.

So ist unsere Schule ein Lebensraum, in dem sich alle wohlfühlen und mit Freude arbeiten.

Wir sind eine Schule, die im Bereich „Erziehung“
• das soziale Umfeld der Kinder berücksichtigt.
• einen engen Kontakt zu den Eltern pflegt.
• sich mit anderen Institutionen austauscht und zusammen arbeitet.

Wir sind eine Schule, die im Bereich „Unterricht“
• individuell fördert und differenziert.
• Schüler mit geringen Deutschkenntnissen intensiv fördert.
• Medien gezielt einsetzt.
• verschiedene Lernorte nutzt.
• projektorientiert, handlungsorientiert und produktorientiert arbeitet.

Wir sind eine Schule, die ein positives Schulklima schafft
• durch gemeinsame Aktivitäten wie Zirkusprojekte, Projektwochen, Ausflüge und Klassenfahrten.
• durch gemeinsame Regeln und Rituale.
• durch gemeinsame Gestaltung des Schullebens mit Eltern und Kindern.

2.2  Schulische Entwicklung

Unsere Arbeit ist geprägt von unserem Leitbild „Jedes Kind ist uns willkommen“. Dabei steht die individuelle Förderung jeden einzelnen Kindes im Mittelpunkt. Die Vielfalt der Lernausgangslagen von Kindern verstehen wir als Chance, differenzierte Bildungs- und Erziehungsarbeit ist unsere Hauptaufgabe.

IN ÜBERARBEITUNG

2.3 Unsere Ziele

Leistungsfeststellung und -bewertung

IN ÜBERARBEITUNG

Ein weiteres Entwicklungsvorhaben ist die Evaluation unseres Erziehungskonzeptes

IN ÜBERARBEITUNG

1. Vorwort

Dieses Schulprogramm ist das grundlegende pädagogische Konzept unserer Schule, das die Schwerpunkte, die Vorgehensweisen und Ziele unserer Arbeit klar aufzeigt und transparent macht.

Es beinhaltet die verbindlich festgelegten Standards der schulischen Arbeit und zeigt auf, in welchen Bereichen der Schulentwicklung wir verstärkt arbeiten.

Schule ist im ständigen Wandel. Gerade in den letzten Jahren sind mit der individuellen Förderung jedes einzelnen Kindes und der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf große Herausforderungen auf uns zu gekommen. Diese Veränderungen erforderten eine fortwährende Evaluation des Schulprogrammes.

Deshalb ist das Dokument als offenes Arbeitskonzept zu verstehen und richtet sich nicht nur an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule, sondern auch an Eltern und anderweitige an unserer Arbeit interessierte Menschen, Institutionen und schulische Partner. Es ist daher offen für weitere Arbeitsfelder, Ergänzungen und Veränderungen.

Es ist uns wichtig, mit diesen Ausführungen eine Verbindlichkeit der Ziele und Konzepte unserer Arbeit zu gewährleisten. Die regelmäßige Arbeit am Schulprogramm soll ferner zur konstruktiven Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten beitragen und damit insgesamt dem Wohl der Schülerinnen und Schüler dienen.

                                                           Petra Schachner

                                                                                   Kommissarische Schulleiterin